Als uns die Welt zu Füßen lag von Ilona Einwohlt

Autorin: Ilona Einwohlt | Herausgeber: Harper Collins | Erscheinungsdatum: 25. Jänner 2022 | Genre: historischer Roman | Seiten: 336 | Reihe: Einzelband

[Werbung - Rezensionsexemplar]


"Ilona Einwohlt schreibt beschwingt und mit Liebe zum Detail und liefert so ein authentisches Bild der 1930 Jahre. Toller Lesesnack für Zwischendurch!"


Meine Meinung

'Als uns die Welt zu Füßen lag' war mein erstes Buch von Ilona Einwohlt. Ich habe mich auf eine beschwingte Zeitreise in die 1930er Jahre mitnehmen lassen, habe den Zeitgeist in mich aufgesogen, in Tanzpalästen das Tanzbein geschwungen, Champagner geschlürft und war zu Gast in den großen Modehäusern Hamburgs. Für mich war das Buch ein schöner Roman, der den Zeitgeist der 30er Jahre wunderbar transportiert hat.

Um das geht's...

Im Jahr 1931 soll die junge Vicky gut verheiratet werden. Um der Fremdbestimmung durch ihren Vater zu entgehen, flüchtet Vicky vom elterlichen Wohnsitz nach Hamburg, wo sie hofft bei ihrer Tante Carla unterzukommen. Doch der Start in der Großstadt läuft anders als geplant. Vicky wird vor einige Hürden gestellt, trifft so aber auch auch auf Luise, welche Vicky nicht nur Unterschlupf gewährt, sondern bald auch eine gute Freundin wird. 

zwischen Tanzpalästen, Modesalons und gesellschaftlichen Tabus...

Ilona Einwohlt hat mich auf eine eindrucksvolle Zeitreise mitgenommen. Noch immer habe ich den Swing in den Ohren und den Geschmack von Champagner auf den Lippen. Lebendige Beschreibungen, herzliche und authentische Charaktere und viel Liebe zum Detail zeichnen das Buch aus. Dabei ist Ilona Einwohlts Schreibstil herrlich unkompliziert, locker und leicht zu lesen. Diese Leichtigkeit geht auch trotz einiger ernsterer Themen nicht verloren. Die Autorin spricht Themen wie Rassissmus, Abtreibung, gleichgeschlechtliche Liebe und Transsexualität an. Und auch die Weltwirtschaftskrise geht nicht einfach so an unseren Protagonisten vorbei. So wird der beschwingte Roman zwischendurch auch mal ein bisschen schwermütig.

Überrascht hat mich übrigens, dass ein zweiter Erzählstrang in der Gegenwart, d.h. im Jahr 2019 spielt. In diesem begegnen wir Zuckerbäckerin Tilda, die uns mit allerhand süßen Backwerk verzaubert. Wie die Handlungsstränge zusammenhängen bzw. die beiden Frauen miteinander verbunden sind, müsst ihr natürlich selber herausfinden. Mir hat dieser Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen jedenfalls sehr gut gefallen, hat er doch noch etwas mehr Spannung in die Handlung gebracht. 

Für mich war das Buch ein gelungener und unterhaltsamer Roman, der mich für kurze Zeit den Glanz und Glamour der 30er Jahre hat spüren lassen.


Fazit

Ilona Einwohlt hat mich auf eine beschwingte Zeitreise in die 1930er Jahre mitgenommen, mir wunderbare, herzliche und authentische Protagonisten zur Seite gestellt und mich den Zeitgeist mit allen Höhen und Tiefen spüren lassen. Für mich ist 'Als uns die Welt zu Füßen lag' ein historischer Roman, der sich durch den lockeren und leichten Schreibstil wunderbar zwischendurch wegsnacken lässt, durch den man aber auch ein tolles Bild einer längst vergangenen Zeit bekommt. 

Leseempfehlung!

4/5 🌟



Klappentext

Norddeutschland, 1931. Hals über Kopf flüchtet Vicky vom elterlichen Rosenhof Willenbrock, um der Fremdbestimmung durch ihren Vater zu entgehen. Sie sucht ihr Glück in der Großstadt und freundet sich mit der gleichaltrigen Luise an, die mit ihrem Bruder zusammenlebt und ihr für die ersten Tage Unterschlupf gewährt. Arbeit findet Vicky im illustren Modesalon, nachts erkundet sie die Stadt und verliert ihr Herz an den Swing – und den Musiker Johnny. Doch das Leben in der Stadt zeigt sich nicht nur von seiner goldenen Seite. Bald steht Vicky nicht nur zwischen zwei Männern, sondern muss sich auch zwischen dem Leben in der Stadt und ihrer alten Heimat entscheiden, denn ihre Schwester braucht auf dem Rosenhof dringend ihre Hilfe …


© Rechte sowie weitere Infos: Harper Collins




Kommentare