Zwischenwelt Pantarch von Mila Ilbach

[Werbung] Herzlichen Dank an Mila Ilbach und den Feigenbach Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Pantarch ist ein starkes Debüt, das sich mit einem interessanten Thema befasst - der Unsterblichkeit. 


"Ein gut durchdachtes Erstlingswerk mit philosophischem Ansatz. 
Absolut lesenswert!" 

Meine Meinung

Würdest du das Geschenk der Unsterblichkeit annehmen? Ich bin mir da jetzt nicht mehr so sicher. Ich würde die Unsterblichkeit auch nicht mehr als Geschenk ansehen. Mila Ilbach hat sich mit dem sehr philosophischem Thema in ihrem Erstlingswerk auseinander gesetzt und in einem spannenden Fantasy Roman verpackt. 

Ich habe das Cover gesehen,  Untertitel und Klappentext gelesen und bin sofort angesprungen. Ich musste das Buch mit dem einprägsamen Titel Pantarch einfach lesen. Und es hat sich definitiv gelohnt. Mila Ilbachs Idee und die Umsetzung des Themas ist auf jeden Fall gelungen. Und auch mit dem eher nüchternen Schreibstil bin ich sehr gut zurecht gekommen. Denn die Geschichte liest sich unglaublich flüssig und ist durch die Perspektivenwechsel der beiden Protagonisten Aurora und Evan auch sehr kurzweilig.

Die Geschichte handelt von Aurora deren Leben sich über Nacht schlagartig ändert. Nach einem schweren Autounfall erwacht die junge Ärztin als unsterbliches Wesen - einer Pantarch. Das Schicksal führt Aurora direkt zu Evan, ihrem Unfallgegner, der ebenfalls ein Pantarch ist. Aurora wird in eine sehr hierarchische Gesellschaft eingeführt,  die nach strengen Gesetzen lebt. In dieser Welt wird schnell klar, mit welchen Opfern die Unsterblichkeit verbunden ist. Aurora wird gezwungen ihr bisheriges Leben komplett aufzugeben und den Kontakt zu ihren Freunden und ihrer Familie zu unterbinden. Doch Aurora lässt sich nichts aufzwingen.  Sie kämpft trotz der lauernden Gefahr und der Bedrohung durch die anderen Pantarche, die ihre Gesellschaft schützen wollen, für ihr Leben und ihre Sterblichkeit.  

»Unsere Sterblichkeit ist doch das, was jeden Moment besonders macht. Wie kann ich mich über meine Erlebnisse, Gefühle oder Erfolge ernsthaft freuen, wenn sie in einem Meer aus Unendlichkeit untergehen?«
(Zitat aus Zwischenwelt Pantarch, Seite 96)

Ich mochte Aurora und ihren Kampfgeist wirklich gerne, doch auch Evan habe ich trotz seiner verschlossenen und teilweise mürrischen Art ins Herz geschlossen.  Evan hat sich im Gegensatz zu Aurora mit seinem Dasein als Unsterblicher schon lange arrangiert.  Als Mitglied des Senates genießt er gewisse Vorzüge. Und er ist es auch, dem die Aufgabe zugeteilt wird, Aurora auf ihr neues Leben vorzubereiten...sie zu überzeugen.  

»Wir können die Welt auf eine Art sehen und kennenlernen, wie Sterbliche es niemals können werden. Wir können Dutzende von Leben führen.«

(Zitat aus Zwischenwelt Pantarch, Seite 97)


Aurora und Evan sind zwei Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und doch noch voneinander lernen können. Ich mochte die Dynamik und den Konflikt zwischen den beiden total gerne. Und damit es so richtig spannend wird, schickt Mila Ilbach mit Auroras Kollegen und Partner auch noch einen Menschen ins Rennen, der Aurora helfen will,  jedoch selber ein großes Geheimnis verbirgt.

Ja, das Buch steckt voller Rätsel und wirft eine Menge Fragen auf, die zum Teil auch beantwortet werden. Das komplette Geheimnis hinter den Pantarch wird aber noch nicht gelüftet. Ich hoffe zumindest, dass dazu und vorallem zum Ursprung der Unsterblichkeit noch Erklärungen folgen.

»Diabolus in urbi est!«...»Der Teufel ist in der Stadt.«

 (Zitat aus Zwischenwelt Pantarch, Seite 326)


Bei der gesellschaftlichen Struktur der Pantarch bedient sich Mila Ilbach am Regierungssystem der römischen Antike. Ein Kaiser herrscht über alle. Ihm zur Seite stehen Konsule und der Senat. Und auch so manche Charaktereigenschaft römischer Despoten hat die Autorin ihrem Herrscher und seinen Beratern verliehen. Nero, Cäsar und Caligula lassen schön grüßen.

»Wie herrschen, wenn auch nur im Verborgenen: Pantarch - Allherrscher.«

 (Zitat aus Zwischenwelt Pantarch, Seite 97)


Mila Ilbach konnte mich Kapitel um Kapitel neu überraschen. Und im letzten Drittel ist die Spannung dann auch am Höhepunkt angekommen. Sogar soweit, dass ich zugegeben etwas Angst vorm weiterlesen hatte. Ich nenne es eine mal böse Vorahnung,  die sich auch bewahrheitet hat. Denn nach dem temporeichen Finale wartet ein gemeiner Cliffhanger!  

Ein Herz ziehe ich ab, da mir das Ende dann ein bisschen zu schnell abgehandelt wurde. Meiner Meinung nach hätte man das Tempo in der ersten Hälfte etwas anziehen können, dafür die zweite Hälfte und das Finale etwas ausführlicher gestalten können. Das ändert aber nicht daran, dass Zwischenwelt Pantarch ein absolut gelungener Dilogieauftakt ist, der mich auf jeden Fall fesseln konnte. 

Fazit

Zwischenwelt Pantarch ist ein Fantasy-Roman, der sich dem Thema Unsterblichkeit widmet. Es ist ein komplexes Thema mit philosophischem Ansatz und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Gleichzeitig ist das Erstlingswerk von Mila Ilbach aber auch mitreißend und spannend und erreicht zwischendurch auch Thriller-Niveau. Ich habe den Dilogieauftakt sehr gerne gelesen und freue mich nach dem fiesen Cliffhanger schon sehr auf die Fortsetzung.

Absolut lesenswert! 


💜💜💜💜



Bibliographie & Klappentext

Herausgeber: Feigenbach Verlag/Mila Ilbach 
Erscheinungsdatum:  13. Oktober 2021
Reihe: Ja, Band 1 von 2 (Zwischenwelt Dilogie)
Genre: Urban Fantasy 
Seiten: 432
Preis: Paperback € (D) 14,99 | € (A) 15,50
Preis: E-Book € 9,99
ISBN: 978-3-949530-00-5
© Rechte sowie weitere Infos: Feigenbach Verlag
Link zu Amazon

Inhalt

Bei einem Verkehrsunglück verliert Aurora als Kind ihre Eltern. Als junge Ärztin macht sie es sich daher zum Ziel, den Tod zu bekämpfen. 

Als sie eines Nachts übermüdet einen schweren Autounfall verursacht, stellt das Schicksal sie erneut auf die Probe. Aurora glaubt nach dem Unfall, lediglich bewusstlos gewesen zu sein. Evan, ihr Unfallgegner, erklärt ihr jedoch, sie sei dabei gestorben. Der Unfall habe sie zu einer Pantarch gemacht, einem unsterblichen Wesen, dem Krankheit, Alter und selbst der Tod nichts mehr anhaben können. Einen Weg zurück in ihr sterbliches Leben gebe es nicht. 

Aurora will dieses Schicksal nicht akzeptieren und versucht alles, ihre Sterblichkeit wiederzuerlangen. So gerät sie in einen jahrtausendealten Konflikt um die Pantarche. Dabei lernt sie, dass die Unsterblichkeit nicht das Geschenk ist, nach dem die Menschheit seit Jahrtausenden strebt. 

Sie muss sich nun entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt. 


Kommentare