Die Sullivan Schwestern von Kathryn Ormsbee

[Werbung] Herzlichen Dank an den Cbj Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Die Sullivan Schwestern ist zwar eine emotionale Familiengeschichte. Der Funke wollte bei mir aber nicht so recht überspringen.


"Eine emotionale Familiengeschichte und ein dunkles Geheimnis. Trotz spannender Idee fand ich die Umsetzung sehr langatmig." 

Meine Meinung

Kennt ihr das, wenn ihr euch schon wahnsinnig auf ein Buch freut, weil es einfach genau in euer Beuteschema passt? Und die Bewertungen dazu herausragend sind und ihr dann mit Bedauern feststellen müsst, dass euch die Geschichte so gar nicht packt? Mir ging es leider mit Die Sullivan Schwestern von Kathryn Ormsbee so. Ich habe mich stellenweise durch die Seiten gequält, dabei habe ich mir sehr viel erhofft. Spannung,  Emotionen, Geheimnisse und tiefe Abgründe!  Im Prinzip waren die Zutaten auch da, geschmeckt hats mir aber leider nicht.


Kathryn Ormsbees Familiengeschichte zeigt das Leben von seiner rauen Seite. Drei Schwestern die auf sich allein gestellt sind. Eileen, Claire und Murphy,  die früher eng miteinander verbunden waren, die gemeinsam Deckenburgen gebaut haben, deren Band aber nach und nach gerissen ist.  Der Vater ist früh an einer Krebserkrankung verstorben. Die Mutter hat wenig Zeit für die Kinder, weil sie noch immer die horrenden Krankenhauskosten abbezahlen muss. So kämpft jedes Familienmitglied alleine gegen die eigenen Dämonen. 

Die Autorin behandelt ernste Themen. Es geht um Alkoholmissbrauch und Depression, um Versagensängste und das Gefühl nicht wahrgenommen zu werden - unsichtbar zu sein. Außerdem wirft Kathryn Ormsbee einen Blick auf die dunkle Vergangenheit der Familie - einer kranken Seele und einen Mordfall. 

Die Geschichte spielt an den Weihnachtsfeiertagen und wird abwechselnd aus Sicht der Schwestern Eileen, Claire und Murphy erzählt. Eigentlich liebe ich solche Perspektivenwechsel, dieses Mal haben sie aber eher dazu beigetragen,  dass ich jedes Mal neu den Faden verloren habe. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich zu keiner der drei Schwestern eine richtige Bindung herstellen konnte. Sie waren zwar alle irgendwie interessant,  hatten jede ihre dunklen kleinen Geheimnisse und doch waren sie mir zu unnahbar. Am Anfang fand ich den Aufbau noch spannend und vielversprechend, doch mir ging es einfach zu langsam vorwärts. 

Und auch der nüchterne Schreibstil, der zwar wahnsinnig gut die bedrückende Stimmung wiedergegeben hat, war für mich eher holprig zu lesen. 

Der einzige Grund warum ich das Buch nicht abgebrochen habe, war das Familiengeheimnis, dem die Schwestern auf den Grund gehen. Ich wollte es unbedingt lüften. Dieser Teil der Geschichte über die Geister der Vergangenheit konnte mich tatsächlich fesseln. Denn hier überzeugt die Geschichte mit einigen unvorhersehbaren Wendungen und Überraschungen. Und auch das Ende war sehr gelungen, weil es einfach authentisch und echt war. Nicht rosarot und überzuckert, aber doch voller Hoffnung.  Um es mit Murphys Worten zu sagen:

"Es war echte Magie, weil sie von echten Menschen gemacht wurde, die ein echtes Leben lebten ohne Kostüme oder Illusionen oder Taschenspielertricks. Mit sichtbaren Narben und rauen Stellen, mit Flächen und Wunden und Chaos. Reine, echte Magie."
(Zitat aus Die Sullivan Schwestern, Seite 412)

Alles in allem war ich wohl die falsche Leserin für das Buch, daher kann ich es auch nicht weiter empfehlen. Wer gerne emotionale Familiengeschichten liest, die sich mit seelischen Erkrankungen auseinander setzen,  kann sich das Buch aber auf jeden Fall einmal genauer anschauen.  

Fazit

In Die Sullivan Schwestern erzählt Kathryn Ormsbee eine bedrückende und sehr emotionale Familiengeschichte, die von den Geschwistern Eileen, Claire und Murphy handelt. Es geht um Alkoholmissbrauch,  Depression, Versagensängste und das Gefühl nicht wahrgenommen zu werden. Daneben gibt es auch noch ein dunkles Familiengeheimnis zu lüften, dessen Wurzeln tief in die Vergangenheit reichen.

Auch wenn ich die Idee unglaublich spannend fand, konnte mich die Umsetzung leider nicht packen. Die Geschichte steht und fällt mit den drei Protagonistinnen und genau diese waren mir zu unnahbar. Ich konnte sie nur schwer fassen.

Für die spannende Grundidee und da die Geschichte einige Überraschung und Wendungen bereit hält, vergebe ich dennoch 3 gut gemeinte Herzchen. 

 💜💜💜


Bibliographie & Klappentext 

Herausgeber: Cbj
Erscheinungsdatum:  27. September 2021
Originaltitel: The Sullivan Sisters
Reihe: Nein, Einzelband 
Genre: Jugendroman, Familiengeschichte 
Seiten: 448
Preis: Hardcover € (D) 17,00 | € (A) 17,50
Preis: E-Book € 11,99
ISBN: 978-3570166154
© Rechte sowie weitere Infos: Penguin Randomhouse Verlagsgruppe
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Inhalt

Die Sullivan-Schwestern haben keine Geheimnisse voreinander! Niemals.

Aber genau das hat sich in den letzten Jahren geändert. Nun sind da nur noch verschlossene Türen und Dinge, die man einander nicht anvertrauen kann: Die 14-jährige Murphy, ihres Zeichens angehende Magierin, trauert um ihre Schildkröte. Die 17-jährige Claire hat gerade eine gnadenlose Absage von ihrem Traumcollege bekommen. Und die 18-jährige Eileen kämpft mit Dämonen, die immer weiter Besitz von ihr ergreifen. Doch dann setzte ein Brief, der die Schwestern über eine unerwartete Erbschaft informiert, eine Kette von Ereigenissen in Gang, die ihrer aller Leben auf immer verändern wird.

Drei außerordentliche Schwestern, ein gewaltiges Familiengeheimnis und ein mitternächtlicher Roadtrip ins Unbekannte

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