Liebe auf Abstand

Drei Schritte zu dir

von Rachael Lippincott

⭐⭐⭐/5 Sternen

Rezension


[Werbung] Eigentlich meide ich ja Bücher, bei denen es um Krankheit und Tod geht. Da das Buch aber im Juni im @moonlightbookclub gelesen wurde, habe ich meine persönliche Komfortzone verlassen. Ich bin froh im Buchclub mitgelesen zu haben. Es hat sich aber bestätigt, dass derartige Bücher nicht so meins sind. Aber lest selbst...

Das erwartet euch

In Drei Schritte zu dir, welches 2019 im dtv Verlag erschienen ist, geht es um die Jugendlichen Stella und Will, die beide an der Lungenkrankheit Mukoviszidose leiden. Um ihr schwaches Immunsystem nicht zu gefährden, gelten für die Teenager strenge Regeln, wie zum Beispiel, dass Berührungen jeglicher Art tabu sind. Blöd nur, dass die beiden dabei sind sich ineinander zu verlieben.

Euch erwartet ein Einblick in den ganz und gar nicht langweiligen, ja sogar recht turbulenten Krankenhausalltag von Stella und Will mit allen Hochs und Tiefs. Es wird gelacht, geweint, gestritten, sich gedatet und versucht zu (über)leben.

Meine Meinung

zum Cover

Das Cover ist auf den ersten Blick einfach nur wunderschön. Nach dem Lesen der ersten Seiten erfolgte der zweite Blick aufs Cover und da hat es sich mir erst in seiner vollen Pracht erschlossen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich es nämlich so richtig verstanden und in mir aufgenommen. Ich möchte nicht zu viel dazu schreiben, da sich jeder sein eigenes Bild davon machen sollte. Ich sage nur so viel, dass sich die Illustratoren wirklich was dabei gedacht haben. Sie haben dem Buch, bei dem der Tod allgegenwärtig ist, mit dem Cover richtig viel Leben eingehaucht.

zum Schreibstil

Sehr lebendig ist auch der Schreibstil von Rachael Lippincott. Dieser ist recht einfach gestrickt, sodass sich das Buch sehr flüssig und auch schnell lesen lässt.
Obwohl es um das Thema Krankheit geht, bedient sich die Autorin nur weniger medizinischer Fachausdrücke. Allerdings hätte ich mir bei den paar Begriffen, die dann doch vorkommen, zumindest eine kurze Erklärung dazu gewünscht.

zur Handlung und den Protagonisten

Der Großteil der Handlung spielt in einem Krankenhaus, was sich erst mal total trist anhört. Tatsächlich ist es der Autorin aber gelungen, den Krankenhausalltag total schön und lebendig darzustellen. In der Leserunde fiel ein paar mal der Vergleich mit der Serie "Der Club der roten Bänder" und ich denke, dass diese Beschreibung wirklich ganz gut passt.

Die beiden Protagonisten Stella und Will wirbeln den Alltag auf ihrer Station ganz schön auf und bereiten der Oberschwester nicht nur einmal Kopfzerbrechen. Da haben wir zum einen die penible Stella, die sich an alle Therapiepläne und an alle Regeln streng hält und zum anderen den rebellischen Will, welcher sein Leben im Krankenhaus einfach nur mehr satt hat. Klar, dass hier Turbulenzen vorprogrammiert sind, wenn diese zwei unterschiedlichen Charaktere aufeinandertreffen und sich dann auch noch zueinander hingezogen fühlen. Rachael Lippincott hat die zwei Teenager meiner Meinung nach sehr authentisch dargestellt und auch deren Entwicklung war sehr realitätsnah.

Ein paar Punkte haben mich aber dann doch gestört bzw. mir nicht so gut gefallen. Fangen wir bei den Perspektivenwechsel an. Die Kapitel sind abwechselnd aus Stellas bzw. aus Wills Sicht geschrieben. Ich finde das ja immer sehr gut, weil so eine gewisse Dynamik beim Lesen entsteht und man ein umfassenderes Bild der Gesamtsituation präsentiert bekommt. Im Fall von Stella und Will kamen die Wechsel aber immer recht plötzlich. Ich hatte beim Lesen leider oft das Gefühl, dass diese zu aprubt erfolgen. Nicht nur einmal habe ich mich dabei ertappt, dass ich gedanklich noch bei Stella war, gelesen habe ich allerdings schon Wills Part. Auf Dauer war das ganz schön anstrengend und verwirrend.

Auch die Szenenwechsel waren teilweise etwas zu schnell und mir haben die Übergänge gefehlt. Innerhalb weniger Tage, die hier eingefangen werden, spielt sich einfach so viel ab. Da muss man erst einmal mitkommen.

Ein Punkt, der mir persönlich einfach "too much" war, war die Dramatik. Als ob das Thema "Mukoviszidose" nicht schon dramatisch genug wäre, baut die Autorin noch kleine Nebengeschichten ein, die meiner Meinung nach den Rahmen sprengen. Ich denke, dass Rachael Lippincott damit Stellas und Wills Verhalten in gewissen Situationen begründen bzw. unterstreichen wollte, mir war das aber einfach zu viel des Guten.

Fazit

Drei Schritte zu dir aus der Feder von Rachael Lippincott ist ein Jugendroman, welcher trotz einer sehr ersten und traurigen Thematik sehr lebensfroh bzw. lebensbejahend anmutet. Es geht um Krankheit, dem Auseinandersetzen mit dem Tod, Verlust, aber auch um gute Freunde, Spaß am Leben und die erste Liebe.
Stella und Will sind zwei Teenager, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch eines haben sie gemeinsam - beide wollen leben, nicht "nur" überleben.
Die Autorin hat den Krankenhausalltag der beiden mit allen Hochs und Tiefs ganz gut eingefangen. Mir persönlich war dann aber doch zu viel "Nebenbei-Drama", welches es nicht gebraucht hätte. Daher habe ich auch "nur" 3 Sternchen vergeben. Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass Kenner der Serie "Der Club der roten Bänder" sicher Gefallen an diesem Buch finden werden.


Bibliographie & Klappentext




Herausgeber: dtv
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2019
Genre: Jugendroman
Seiten: 304
Preis: Hardcover € (D) 16,95 | € (A) 17,50
Preis: E-Book € 14,99
ISBN: 978-3-423-76252-6
Bildrechte und Textquelle: dtv

Klappentext

»Ich habe die Bedeutung von menschlicher Berührung nie verstanden...bis ich sie nicht haben konnte.«

Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.

Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.

Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?


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