Die Bibliothek von Edinburgh von T.L. Huchu

Autor: T.L. Huchu Übersetzerin: Vanessa Lamatsch Herausgeber: Penhaligon | Erscheinungsdatum: 28. September 2022 | Originaltitel: ‎The Library of the Dead | Genre: Urban Fantasy | Seiten: 384 | Reihe: Ja, Band 1 (Edinburgh Nights)

[Werbung - Rezensionsexemplar]


"Mitreißende und außergewöhnliche Urban Fantasy mit dystopischen Setting, Geistern, simbawisch-schottischer Magie und einer geheimen Bibliothek. Ich mags!"


Meine Meinung

Ropa ist 14 Jahre alt, hat die Schule abgebrochen, lebt mit ihrer Großmutter und ihrer jüngeren Schwester in einem Wohnwagen und sie hat die Gabe mit Geistern zu kommunizieren. Genau genommen verdient sie ihre 'Moneten' damit, Botschaften aus dem Jenseits an die Hinterbliebenen zu überbringen. Eines Tages wird sie von Geisterfrau Nicola beauftragt, ihren Sohn Ollie, welcher so wie viele andere Kinder in Edinburgh verschwunden ist, zu suchen. Ropa willigt ein und sie begibt sie auf die Suche, die sie nicht nur in die geheimnisvolle, unterirdische Bibliothek Edinburghs führt, sondern auch ziemlich gefährlich wird.

T.L. Huchus Schreibstil hat mir einfach unglaublich gut gefallen. Dieser ist außergewöhnlich - erfrischend einfach zu lesen, salopp und teilweise umgangssprachlich. Der verwendete Slang, welcher sich an einer jugendlichen Sprache orientiert, passt einfach perfekt zu unserer jungen Protagonistin Ropa, aus deren Ich-Perspektive wir lesen.

Mit Ropa präsentiert uns T.L. Huchu eine außergewöhnliche Teenagerin , die ich unglaublich gerne begleitet habe. Mit ihrer lockeren Zunge, ihrem Mut, ihrem Familiensinn und ihrer Cleverness hat sie mich schnell um den kleinen Finger gewickelt. Und ihre Fähigkeit mit Hilfe ihrer Mbira Geister zu beschwören und mit diesen zu kommunizieren ist sowieso einfach nur spitze. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Jomo, welcher ihr eher unfreiwillig Zugang zur magischen Bibliothek verschafft und Pryia, welche sie ebendort kennen lernt, beginnt sie Nachforschungen über das mysteriöse Verschwinden der Kinder Edinburghs anzustellen und auch ihre Magie zu erlernen. 
Ist die Handlung anfangs eher noch gemächlich, wird sie spätestens zu diesem Zeitpunkt richtig mitreißend und nimmt Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen. Einige Längen gabs zwischendurch zwar schon, diese konnte ich aber gut verschmerzen, wollte ich doch unbedingt die vielen Rätsel lösen.

Einzig das Worldbuilding finde ich noch etwas ausbaufähig. Huchu nimmt uns mit in ein postspokalyptisches Edinburgh - düster, schmutzig, verarmt und von einem König regiert. Doch wo wir uns in der Zeit befinden und was zu der Katastrophe (?) geführt hat, erfahren wir nicht. Leider! Hier hoffe ich auf die Fortsetzung, die ich definitiv auch lesen werde.  

Fazit

Auf T.L. Huchus Debütroman war ich sehr gespannt und ich wurde auch nicht enttäuscht, auch wenn ich insbesondere das postspokalyptische Setting noch etwas ausbaufähig finde und die titelgebende Bibliothek doch eher eine untergeordnete Rolle spielt. Aber wie gesagt, der Auftakt der geplanten mehrteiligen Reihe des schottischen Autors mit simbawischen Wurzeln hat mich gut unterhalten und ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt.

Von mir gibt's auf jeden Fall eine Leseempfehlung! 



Klappentext

In dieser magischen Bibliothek lernen die Lebenden von den Toten ... Der Auftakt der Edinburgh Nights!

Ropa hat die Schule abgebrochen, um Geistersprecherin zu werden - und nun spricht sie mit den Toten von Edinburgh und überbringt den Lebenden deren Botschaften. Ein scheinbar harmloser Job, um sich, ihre kleine Schwester und ihre Großmutter über Wasser zu halten. Doch Ropas Leben ändert sich schlagartig, als die Toten ihr zuflüstern, dass jemand Kinder verzaubert und sie zu leeren Hüllen macht. Auf einmal findet sich Ropa mitten in einem Spiel mit dem Tod wieder, in dem sie mit ihrem blitzgescheitem Verstand, ihrer geheimnisvollen afrikanisch-schottischen Magie und mit ihrer unnachahmlichen rotzigen Art nach Hinweisen sucht, um die verhexten Kinder zu retten. Als sie dabei auf eine okkulte Bibliothek stößt, ist sie sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie Jägerin oder Beute ist ... 


© Rechte sowie weitere Infos: Penguin Randomhouse Verlagsgruppe 




Kommentare