Imperator von Kai Meyer und Lisanne Surborg

[Werbung|Rezensionsexemplar] Imperator wurde mir von Knaur Verlag über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank! Trotz einiger Spannungsmomente konnte mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen.



"Ein bisschen Thriller, ein bisschen noir Krimi, ein bisschen Fantasy und eine historische Zeitreise nach Rom in die Swinging 60s" 

Meine Meinung

Die schillernde Welt der Swinging Sixties, die ewige Stadt Rom, verrauchte Clubs, mafiöse Geschäfte, Paparazzis auf der Jagd nach Skandalen, Italo Western, Morde und schwarze Messen. All das zaubern Kai Meyer und seine Co-Autorin Lisanne Surborg im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Hut wie weiße Kaninchen. Ich hatte recht hohe Erwartungen an den fantastischen Thriller, ganz besonders wegen der beeindruckenden Kulisse und der gewählten Zeitebene. Leider habe ich recht schnell festgestellt, dass das Buch rund um die junge Studentin Anna und Detektiv Palladino für mich nicht ganz stimmig ist und mich dann doch eher verwirrt zurück gelassen hat. 

Imperator wird abwechselnd aus der Sicht von Anna, einer jungen Studentin aus London mit italienischen Wurzeln, und Ex-Polizisten Gennaro Palladino, der nicht gerade mit einer weißen Weste glänzt, erzählt. Während Anna bei ihrem Onkel Bruno, einem Paparazzo, unterkommt, um den Mord an ihrer Mutter endlich aufklären zu können, wird Detektiv Palladino von einer reichen Witwe engagiert den bestialischen Mord an ihrem Freund und Künstler Fausto aufzuklären. Entgegen meiner Erwartung, dass sich die Wege von Anna und Palladino kreuzen, laufen die beiden Handlungsstränge eher parallel zueinander. Während ich mit Anna noch mitfiebern konnte, mitermittelt habe und der Verlauf mit dem einen und anderen Überraschungsmoment geglänzt hat, soviel Kopfzerbrechen hat mir Palladino bereitet. Die Kapitel aus Palladinos Sicht fand ich eher verwirrend, was einen gewissen ermüdenden Effekt auf mich hatte und ich habe beim Lesen immer mehr gemerkt, wie ich gedanklich abdrifte. Irgendwie fehlte mir durchgehend der rote Faden. Gegen Schluss wurde es dann zwar zunehmend spannend, für mich war es aber da schon zu spät, um noch mit Palladino warm zu werden. 

Ein Punkt, der mich tatsächlich auch eher gestört hat und der die Geschichte für mich hat unrund werden lassen, war der Fantasyanteil. Eigentlich liebe ich Fantasy und die Macht dahinter. Und auch Imperator verfolgt wirklich unglaublich gute Ansätze. So geht es zum Beispiel um schwarze Messen, rituelle Opferungen, Reinkarnation und dem Erschaffen eines neuen Imperiums. Alles Themen, die mich unheimlich fasziniert haben und dem Buch einen tollen Schliff geben. Dem gegenüber stehen jedoch fast schon banal wirkende Dinge wie Zauberer, magische Hüte, weiße Kaninchen. Für mich waren diese Taschenspielertricks eher störend und sie haben auch nicht wirklich sinnvoll zur Geschichte beigetragen. Schade! 

Wirklich schön fand ich hingegen die bildhafte Darstellung der Stadt Rom mit ihren antiken Tempeln, herrschaftlichen Anwesen, herumflitzenden Vespas und schillernden Clubs. Ich habe mich sofort hineinversetzt gefühlt und dank des wunderbar lockeren Schreibstils sind tolle Bilder in meinem Kopf entstanden. 

Da ich mir allerdings vorstellen kann, dass die Atmosphäre in dem bereits erschienenen Hörspiel, auf dem das Buch basiert, noch besser zur Geltung kommt und ich dann vielleicht zu den Charakteren auch einen besseren Zugang finde, werde ich die Reihe als Hörspiel fortsetzen. Denn trotz aller Kritik, bin ich neugierig wie vorallem Annas Geschichte weiter erzählt wird. 

Fazit


Imperator ist ein fantastischer Thriller und eine historische Zeitreise ins Rom der 60er Jahre. Kai Meyer und Lisanne Surborg schicken ihre Protagonisten, Studentin Anna und Detektiv Palladino, auf eine Mörderjagd durch Rom. Dabei wird das Buch abwechselnd aus Sicht der beiden erzählt. Trotz vieler überraschender Spannungsmomente konnte mich das Buch letztlich von der Umsetzung her nicht ganz überzeugen. Vorallem die fantastischen Elemente haben es mir sehr schwer gemacht und mich eher ratlos und frustriert zurück gelassen. Gut für Zwischendurch, aber kein Highlight. 

Da mich die stimmungsvolle Atmosphäre der 60er und die Kulisse aber nach wie vor faszinieren und ich auch neugierig bin wie es insbesondere mit Anna weitergeht, werde ich die Reihe weiter verfolgen. Allerdings werde ich eher zum bereits erschienenen Hörspiel greifen. 

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Bibliographie & Klappentext


Herausgeber: Knaur Verlag
Erscheinungsdatum:  03. Mai 2021
Reihe: Ja, Band 1
Genre: Thriller, Fantasy
Seiten: 400
Preis: Paperback € (D) 14,99 | € (A) 15,50
Preis: E-Book € 12,99
ISBN: 978-3-426-52717-7
Bildrechte und Textquelle: Droemer Knaur 
weitere Informationen zu Imperator: Amazon


Inhalt

Rom in den Swinging Sixties – eine Stadt der Filmstars und Verbrecher, der Starlets und Geisterbeschwörer, des alten Adels und der korrupten Politik.

Die Studentin Anna schließt sich einer Gruppe Paparazzi an, um inkognito den Mörder ihrer Mutter zu jagen. Zugleich soll der Privatdetektiv Gennaro Palladino den Tod eines wahnsinnigen Malers aufklären.
Die Suche nach der Wahrheit führt Anna zusammen mit dem jungen Fotografen Spartaco durch Paläste und verlassene Villen, durch Filmstudios und verruchte Jazzclubs – und immer wieder auf die legendäre Via Veneto, den Brennpunkt des Dolce Vita. Während die High Society im Champagner badet und Regierungsgegner die Revolution planen, ziehen finstere Mächte die Fäden. Sie wollen die Auferstehung des antiken Rom – koste es, was es wolle.

Nach dem Erfolgshörspiel von Audible: »Imperator« ist der neue fantastische Thriller von SPIEGEL-Bestseller-Autor Kai Meyer und Co-Autorin Lisanne Surborg

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