Wie man sich einen Lord angelt von Sophie Irwin

 

Autorin: Sophie Irwin | Übersetzerin: Hannah Brosch Herausgeber: Knaur Verlag | Erscheinungsdatum: 01. Juni 2022 | Originaltitel: A Lady's Guide to Fortune-Hunting | Genre: Liebesroman | Seiten: 352 | Reihe: Ja, Band 1

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"Für Fans von Bridgerton und Jane Austen definitiv empfehlenswert."


Meine Meinung

Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, Cecily, Archie und Lord James Radcliffe auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Die Ballsaison ist eröffnet...

Sophie Irwin hat mich in die glanzvolle Welt von Londons High Society im Jahre 1818 eingeführt. Ich durfte prunkvolle Kleider ausführen, habe illustre Bälle besucht, den Klatsch und Tratsch von und über die betuchten Lords und Ladys gelauscht und mich in eine strenge Etikette einweisen lassen. Verbeuge dich richtig und angemessen je nach Stand deines Gegenübers, tanze nie mehr als zwei Mal auf einem Ball mit demselben Mann, denn das schickt sich nicht, betrete das Haus eines Lords niemals unangemeldet durch die Vordertür, auch das sorgt für unschickliche Gerüchte und sei immerzu höflich und zuvorkommend. Alles Dinge, die Kitty zwar weiß, aber gleich mal beherzt links liegen lässt. Kitty Talbot ist jung, erfrischend unangepasst und sie weiß genau was sie will. Einen Gentleman mit Geld, der sie und ihre vier jüngeren Schwestern von dem Schuldenberg befreit, den die verstorbenen Eltern hinterlassen haben. 

Sophie Irwin hat eine amüsante Recency Romance mit ganz vielen Jane Austen-Vibes zu Papier gebracht. Ich liebe das ganze Setting, die Atmosphäre, die ausschweifenden Bälle und ganz besonders die spitzzüngigen,  frechen Dialoge zwischen Kitty und ihrem Gegenspieler Lord Radcliffe, der Kittys Pläne ziemlich schnell durchschaut. Diese haben mein romantisches Herz jedes Mal vor Verzückung hüpfen lassen. Kitty und James sind wie Katz und Maus und doch spürt man von Anfang an die Anziehung.

So gerne ich die hitzigen Wortgefechte der beiden auch mochte, leider ist mir Kitty selbst bis zum Ende hin nicht zu 100 % sympathisch geworden. Für meinen Geschmack geht Kitty etwas zu skrupellos vor. Ich schätze ihren Familiensinn zwar sehr, aber wie sie mit den Männern umgeht und mit deren Gefühlen spielt, ist dann doch ein absolutes No-Go. Lord Radcliffe gleicht die Minuspunkte aber definitiv wieder aus,  weshalb ich bei Kitty auch ein Auge zudrücken kann.

Und auch die Handlung kommt für meinen Geschmack ein bisschen spät in Fahrt. Gerade in der ersten Hälfte sind einige Längen und ich hatte oft das Gefühl, dass nicht wirklich etwas passiert. Das ändert sich aber zum Glück im letzten Drittel. Gegen Ende wird ordentlich Tempo zugelegt, es wird richtig spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 100 Seiten regelrecht verschlungen.  

Der Schreibstil von Sophie Irwin hat es mir auch leicht gemacht und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Er ist der Zeit angepasst,  also schon altertümlich und ein bisschen geschwollen, aber absolut passend und sehr gut lesbar. Das einzige, das mich einige Male ins Stocken gebracht hat, sind die plötzlichen und unangekündigten Perspektivenwechsel mitten im Kapitel. Hier hätte ich mir eine klarere Trennung gewünscht.

Für mich war das Buch zwar kein Highlight,  aber es hat auf jedem Fall seine Stärken. Wenn du gerne Regency Romances mit tollen Jane Austen-Vibes liest, dann kann ich dir Wie man sich einen Lord angelt auf jeden Fall empfehlen. 

Fazit

Londons Ballsaison ist eröffnet! Lady's,  es ist Zeit sich einen Lord zu angeln!

Mir hat Sophie Irwins Reihenauftakt trotz einiger Kritikpunkte recht gut gefallen; insbesondere das Setting und die frechen Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Das Buch ist zwar kein Highlight geworden, hat mir aber schöne und unterhaltsame Lesestunden  bereitet 

Fans von Bridgerton und Jane Austen kann ich Wie man sich einen Lord angelt definitiv empfehlen. 

 




Klappentext

Kitty Talbot ist jung, hübsch und clever – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Als ihr Verlobter sie sitzen lässt, stehen Kitty und ihre vier Schwestern vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern. Eigentlich wäre Lord Radcliffe ein wunderbar ebenbürtiger Gegner für Kitty – hätte die Liebe nicht längst ihre eigenen Pläne …


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